4.4 Fremdbestimmung / Selbstbestimmung

In dem Begriff Bestimmung wird bereits der Weg angedeutet, dass wir uns selber stimmen oder von Fremden gestimmt, also in eine von ihnen gewollte Stimmung versetzt und damit geführt werden: Es wird eine beabsichtigte Stimmung ins uns erzeugt. Durch machtpolitischen Führungsanspruch ausgelöste Fremdbestimmung versucht meistens, eine negative Stimmung in uns aufzubauen. Die eigentliche Wirkung dieser Art der Führung wird aber erst dadurch verursacht, dass uns gleichzeitig bewusst oder unbewusst versprochen wird, wieder ein positives Gefühl zu erreichen, wenn wir uns nach dem Willen der Macht verhalten. Für das Gelingen ist wichtig, dass dem fremd zu bestimmenden Menschen kein anderer Ausweg erkennbar ist, als nur der vorgegebene.

Diese Fremdbestimmung funktioniert nicht, wenn wir gleichzeitig werten, welche Bedürfniserfüllung neben der bedrohten ebenfalls in uns wirkt und diese stärkere Energien bereitstellt oder wenn wir bewusst auf die Erfüllung dieses Bedürfnisses verzichten wollen, zur Erfüllung welchen anderen Bedürfnisses auch immer. Wenn wir also selber entscheiden, uns nur das Bedürfnis zu erfüllen, welches ohnehin die stärkste Energie zu seiner Erfüllung anzeigt, können wir so lange nicht fremdbestimmt werden, wie niemand genau darauf zielt. Andernfalls hat er - umgangssprachlich ausgedrückt - gerade unseren Schwachpunkt erwischt.

Das bedeutet, dass wir unsere Selbstbestimmung immer dann verlieren, wenn es jemandem gelingt, die von unserem am stärksten wirkenden Bedürfnis bereitgestellten Energien in seinem Sinne gegen uns selber zu nutzen. - Versetzen wir jemanden in Todesangst, können wir von dem Betreffenden jede gewünschte Leistung erwarten. Versetzen wir jemanden in Existenzangst, wird er dem Chef zähneknirschend gehorchen. -

Letztgenanntes Beispiel öffnet aber schon wieder das Tor zur Erkenntnis des Ausweges: Sobald wir eine Alternative, z. B. die konkrete Möglichkeit eines Firmenwechsels erkennen, wird die Drohung machtlos!

Und je häufiger uns jemand ein bestimmtes Bedürfnis bedroht, desto intensiver suchen wir unbewusst nach einem Ausweg, desto mehr Energien sammeln wir an - eventuell bis zur Explosion und desto intensiver suchen wir selber nach Schwächen für jeden noch so kleinen "Sieg" zum Schaden des Anderen. Deshalb löst Mitarbeiterführung durch Druck langfristig immer Schäden gegen die entsprechenden Vorgesetzten aus, oft auf Feldern, die mit dem Beruf gar nichts zu tun haben müssen. Wer den Druck auf seine Mitarbeiter erhöht, erhöht gleichzeitig deren Bereitschaft auszuweichen, so z. B. unkontrollierbare Pausen einzulegen, zum Krankfeiern, Fehler und damit Schäden durch angebliche Unkenntnis oder Arbeit streng nach Vorschrift vorsätzlich zuzulassen und vielfältiges mehr. Wer in solch einem Betrieb noch immer als Mitarbeiter bleibt, sollte sich schleunigst selber analysieren, ebenso jeder Vorgesetzte, der entsprechend führt, jeder Partner in einer privaten Beziehung oder wo auch immer.

Autor: Klaus Michael

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